Das Fest der Hütten machst du dir sieben Tage, indem du aufliesest aus deiner Scheuer und deiner Kelter, und freue dich an deinem Feste, du und dein Sohn und deine Tochter, und dein Knecht und deine Magd, und der Levite und der Fremdling, und die Waise und die Witwe, die in deinen Städten.
5. Mose 16:13-14
DIE HEILIGE SCHRIFT, TRANS. DR. SIMON BERNFELD, BERLIN, 1902 - GERMAN [DE] von SEFARIA
Das Laubhüttenfest, oder Sukkot, gehört zu den bedeutendsten Festen im Judentum. Es ist eine Zeit, in der jüdische Familien auf besondere Weise zusammenkommen, um Dankbarkeit auszudrücken und die Ernte zu feiern. Für uns hatte das diesjährige Sukkot einen ganz besonderen Wert, da wir zum ersten Mal eine eigene Laubhütte gebaut haben! Gemeinsam mit meinen Kindern entstand eine Laubhütte, die wir nicht nur als Ritual, sondern auch als ein Symbol für Gemeinschaft und Dankbarkeit erleben durften. Hier erzähle ich, worum es beim Laubhüttenfest geht, warum es gefeiert wird und welche Bräuche mit diesem Fest verbunden sind.
Worum geht es beim Laubhüttenfest (Sukkot)?
Die Bedeutung von Sukkot für das jüdische Volk
Der Bau unserer eigenen Laubhütte
Eine schöne Erfahrungen für uns war, gemeinsam als Familie die Laubhütte zu bauen. Unsere Kinder halfen tatkräftig dabei, die Laubhütte aufzubauen und zu schmücken. Für sie war es eine aufregende Aufgabe, und gleichzeitig lernten sie, was es bedeutet, Traditionen zu pflegen und für uns, zu beginnen. Eine wichtige Regel beim Bau der Sukka ist, dass das Dach nur locker bedeckt sein darf, damit man nachts die Sterne sehen kann – ein Detail, das uns daran erinnert, wie offen das Leben manchmal ist und dass wir Vertrauen in das haben müssen, was wir nicht kontrollieren können.
Traditionen und Bräuche zu Sukkot
Der Lulav ist ein wunderschönes Symbol, das bei Sukkot eine tiefe Bedeutung hat. Er besteht aus vier Pflanzenarten – der Palmenzweig (Lulav), die Weidenzweige (Aravot), die Myrtenzweige (Hadasim - Der Name Hadassah stammt davon ;-) ) und die Zitrusfrucht Etrog. Diese vier Arten werden traditionell als Symbol für die Vielfalt des jüdischen Volkes gesehen und verdeutlichen, dass jeder Mensch, unabhängig von seinen Eigenschaften oder Talenten, Teil der Gemeinschaft ist.
- Palmenzweig (Lulav): Die Datteln der Palme haben einen süßen Geschmack, aber keinen besonderen Duft. Er symbolisiert jene Menschen, die viel Wissen besitzen, aber keine besonderen Taten oder guten Taten vollbringen.
- Myrtenzweige (Hadasim): Die Myrtenzweige duften angenehm, tragen aber keine Früchte. Sie stehen für die Menschen, die viele gute Taten vollbringen, jedoch wenig Wissen haben.
- Weidenzweige (Aravot): Die Weide besitzt weder Geschmack noch Duft. Sie symbolisiert die Menschen, die weder über viel Wissen verfügen noch viele gute Taten vollbringen. Doch auch sie sind ein wertvoller Teil der Gemeinschaft.
- Etrog (Zitrusfrucht): Der Etrog hat sowohl Geschmack als auch Duft und symbolisiert die Menschen, die sowohl weise sind als auch gute Taten vollbringen.
Durch das Halten und Schwenken dieser vier Pflanzenarten im Lulav werden alle Gruppen vereint und symbolisieren, dass das jüdische Volk nur durch die Gemeinschaft und das Zusammenspiel aller Menschen vollständig ist. So betont der Lulav den Wert der Einheit und die Wichtigkeit, jeden Menschen in die Gemeinschaft zu integrieren.
Eine weitere schöne Tradition ist es, so viel Zeit wie möglich in der Laubhütte zu verbringen. Einige Familien essen alle Mahlzeiten in der Sukka, und manche schlafen sogar darin – für Kinder ist das besonders aufregend! Für uns hat das übernachten dieses Jahr aber nicht geklappt. So wird Sukkot zu einem Fest voller Freude und gemeinsamer Momente.
Sukkot als Zeit der Dankbarkeit und des Miteinanders
Sukkot ist eine wunderbare Gelegenheit, innezuhalten und sich auf das zu besinnen, wofür wir dankbar sind. Die Zeit, die wir in der Laubhütte verbringen, ist eine Erinnerung daran, dass das Leben vergänglich ist und wir lernen sollten, für die einfachen Dinge dankbar zu sein. Es ist auch eine Gelegenheit, sich der Gemeinschaft zu widmen, zusammen zu feiern und das Jahr zu reflektieren. Für uns wird das Laubhüttenfest nun eine jährlich wiederkehrende Erinnerung an Dankbarkeit, Gemeinschaft und die Bedeutung des Glaubens sein.
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